In der Welt des digitalen Marketings sind Datenzuverlässigkeit und Datenschutzkonformität zu zentralen Herausforderungen für Werbetreibende geworden. Änderungen in Webbrowsern, die zunehmende Nutzung von Adblockern und strengere GDPR-/DSGVO-Vorschriften beeinflussen die Qualität der von Websites gesammelten Daten erheblich. Daher ist die Art und Weise, wie Daten gesammelt und an Plattformen wie Google, Facebook und TikTok gesendet werden, wichtiger denn je.
Der Google Tag Manager (GTM) bietet heute drei Hauptansätze: Client-side, Google Tag Gateway (GTG) und Server-side (sGTM). Jeder Ansatz hat seinen eigenen Zweck, sein Kontrollniveau und seine Implementierungskosten. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Unterschiede, Vorteile und Empfehlungen.
Client-side GTM – Klassische Tracking-Methode
Client-side GTM ist die am häufigsten verwendete und einfachste Form des Trackings. Alle Tags (z. B. Google Analytics, Meta Pixel, TikTok Pixel) werden direkt im Browser des Nutzers geladen.
Vorteile:
- Schnelle und einfache Implementierung.
- Keine zusätzlichen Kosten.
- Unterstützt alle Werbeplattformen.
Einschränkungen:
- Daten werden als Third-Party-Anfragen gesendet und können daher leicht von Browsern oder Adblockern blockiert werden.
- Die Messgenauigkeit ist reduziert.
- Begrenzte DSGVO-Konformität, da Cookies und Daten direkt an externe Plattformen gesendet werden.
Client-side ist die einfachste, aber auch anfälligste Form des Trackings.
Google Tag Gateway (GTG) – First-Party-Schicht für Google-Tools
Google Tag Gateway ist ein moderner Ansatz, bei dem Google-Daten über Ihre eigene Domain geleitet werden, bevor sie Google-Dienste erreichen. In der Praxis bedeutet dies, dass Ihre Domain beim Senden von Daten an Google vermittelt.
Vorteile:
- Verbesserte Messgenauigkeit – Google Analytics- und Google Ads-Signale werden über Ihre Domain gesendet.
- Bessere Widerstandsfähigkeit gegen Adblocker und ITP – Anfragen erscheinen als First-Party-Traffic.
- Erhöhte DSGVO-Konformität – GTG verwendet genauere Consent-Signale.
- Keine zusätzlichen Kosten – erfordert keinen eigenen Server.
Einschränkungen:
- Nur Google-Plattformen (GA4, Google Ads, Floodlight) laufen über die First-Party-Schicht.
- Andere Plattformen (Meta, TikTok, LinkedIn) bleiben Client-side.
- Begrenzte Kontrolle über Daten (der Proxy leitet weiter, erlaubt aber keine Filterung).
GTG ist eine optimale Lösung für kleine und mittlere Websites, die eine genauere Messung ohne zusätzliche Kosten wünschen. Es wird oft als Zwischenschritt zur Server-side-Implementierung verwendet, da es ähnliche First-Party-Prinzipien teilt.
Server-side GTM – Fortgeschrittenes Tracking über den eigenen Server
Die Server-side-Implementierung (sGTM) stellt den höchsten Standard im Datentracking dar. Daten von der Website werden zunächst an den eigenen Server gesendet, wo sie gefiltert, verarbeitet und anonymisiert werden können, bevor sie an Werbeplattformen weitergeleitet werden.

Vorteile:
- Sehr hohe Messgenauigkeit – alle Daten werden in einer kontrollierten Serverumgebung verarbeitet.
- Widerstandsfähig gegen Adblocker – Endpunkte sind für Blocker nicht erkennbar.
- Volle Kontrolle und Sicherheit – jedes Signal kann gefiltert, angepasst und anonymisiert werden.
- Volle DSGVO-Konformität.
- Erweiterte Integration mit mehreren Werbe- und Analysesystemen.
Einschränkungen:
- Erfordert Server-Hosting und technische Einrichtung.
- Benötigt mehr Zeit und Fachwissen für die Implementierung.
Server-side GTM wird für fortgeschrittene Kunden empfohlen, die vollständige Kontrolle und langfristige Datensicherheit anstreben.
Welchen GTM-Ansatz wählen?
Wenn Sie Ihr Tracking gerade erst einrichten und eine einfache Einstiegslösung benötigen, ist Client-side GTM ausreichend. Es ermöglicht eine schnelle Einrichtung und grundlegende Messungen ohne zusätzliche Investitionen – ideal für kleinere Websites und neue Projekte.
Für diejenigen, die zuverlässigere Google-Daten wünschen und Messverluste durch Adblocker oder ITP-Beschränkungen vermeiden möchten, ohne in einen Server zu investieren, ist Google Tag Gateway (GTG) die beste Wahl. Es ist der erste Schritt in Richtung eines First-Party-Ansatzes, verbessert die Datenqualität und bleibt einfach zu verwalten.
Wenn Ihr Ziel vollständige Datenkontrolle, höhere Genauigkeit und langfristige Stabilität ist, wird Server-side GTM empfohlen. Dieser Ansatz ermöglicht eine erweiterte Filterung und Anonymisierung von Daten sowie die Integration mit mehreren Werbeplattformen – ideal für wachsende digitale Systeme.
Fazit
Der Übergang zu First-Party- und Server-side-Modellen ist keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Angesichts der ständigen Veränderungen im Bereich Datenschutz und Technologie profitieren Unternehmen, die moderne Ansätze wie GTG oder Server-side GTM frühzeitig einführen, von zuverlässigeren Daten, besserer Anzeigenoptimierung und einem stärkeren Wettbewerbsvorteil. In der Praxis sollte jedes Unternehmen schrittweise vorgehen – vom grundlegenden Tracking hin zu Systemen, die mehr Kontrolle, Genauigkeit und Datensicherheit bieten.






